Die Geschichte der GFGB e.V.
Berlin war von 1947-1989 in Ost- und Westberlin geteilt. Ost-Berlin unterlag sowjetischer Besatzung und wurde 1949 Teil der DDR. Westberlin wurde von drei alliierten Westmächten besetzt.
In Westberlin gründeten die Eltern gehörloser Kinder, auf der Suche nach Kontakt zu erwachsenen Gehörlosen, 1972 zusammen mit vielen Gehörlosen die „Gesellschaft zur Förderung der Gehörlosen in Berlin e.V“ (GFGB).
Sie bildeten ein Kuratorium und verhandelten mit der Stadt Berlin über ein neues Heim für Gehörlose. Mit Erfolg, denn der Senat bewilligte die Mittel für die Miete des neuen Heimes für die Westberliner Gehörlosen. Norbert Enke, der damalige Vorsitzende des Gehörlosenverbandes, fand 1975 in der Friedrichstraße 12 geeignete Räume im ersten Stock. Sie lagen verkehrsgünig fast in der Mitte von Berlin-West.
Es war damals nicht vorsehbar, dass die Mauer einmal fallen würde.
Die Gesellschaft erwarb in der ehemaligen Knopffabrik für die Berliner Gehörlosen zahlreiche Räume für Beratung und Treffen. Später bekamen sie zusätzlich die zweite Etage. Der Landes- und Sportverband erhielt seine Geschäftsstelle.
1992 geht der langgehegte Traum vieler Westberliner Gehörloser in Erfüllung. Nach langer Verhandlung von Dietmar Kiele, Vorsitzender der Gesellschaft, mit dem Senat wurden zur Errichtung und Bau eines Gehörlosenzentrums realisiert.
Statt einem Abriss sollte das Haus Friedrichstraße 12 wiederhergestellt und auf den nebenstehenden Grundstücken 10 und 11 zwei weitere Häuser gebaut werden. Im Haus
12 wurden zwei Etagen und in den Häusern 10 und 11 ein großer Veranstaltungssaal mit Nebenräumen für das Gehörlosenzentrum geplant.
Drei Architekten aus Berlin (Haus 12), Italien (Haus 11) und England (Haus 10 mit Eduard-FürstenbergSaal) entwarfen für die Internationale Bau-Ausstellung (IBA) das einmalige Projekt.
Kurz nach dem Mauerfall waren bei der Grundsteinlegung im Frühjahr 1990 zahlreiche Gehörlose aus West- und Ostberlin zugegen. In die Rolle zur Grundsteinlegung wurden Bauplan, West- und Ostzeitung sowie West- und Ostgeld hineingelegt.
Vier Jahre lang dauerten der Umbau und der Bau des Kultur- und Freizeitheimes für Gehörlose. Die Geschäftsstelle von GVB und GFGB mit Kinderclub wurde in der Zwischenzeit in die Stresemannstraße 76 verlege. Der Gehörlosen-Sportverband Berlin-Brandenburg zog vorübergehend in den Raum des ehemaligen Sekretariats des Zentralvorstandes des Gehörlosen- und SchwerhörigenVerbandes der DDR im Schiffbauer Damm 13 um.
Die Senatorin für Soziales, Frau Stahmer, übergab am 20. Januar 1994 dem Vorsitzenden des GFGB, Dietmar Kiele die Goldenen Schlüssel, die dieser symbolisch an Herrn Karlheinz Kunze, dem damaligen Vorsitzenden des Landesverbandes der Gehörlosen Berlin e.V., übergab.
Das schmucke 14-MillionenMark-Haus verfügt über zahlreiche Räume für Veranstaltungen, Beratung, Kinder- und Jugend-Betreuung und für die Vereine. Ebenso verfügt das Zentrum über eine Gaststätte mit Kegelbahnen.